Fähre Konradshöhe 3

 

Autofähre nach Spandau

Die einzige Autofähre in Berlin verbindet Reinickendorf mit Spandau. Täglich im 10-Minutentakt pendelt das Fährschiff der Firma Burchardi zwischen Aalemannufer und Jörsstraße. Autos, Radfahrer, Motorradfahrer, Fußgänger, Pferde, Wohnwagen, Reisebusse und kleine Lkw kürzen mit ihr den Weg zwischen Tegelort und Hakenfelde über die Havel ab, um in der Innenstadt dem Stau zu entgehen oder einfach die Überfahrt zu genießen.

Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts war eine Brückenverbindung zwischen Tegelort und Hakenfelde geplant, doch die Anwohner witterten die Gefahr eines größeren Verkehrsaufkommens und lehnten den Brückenbau ab. Im Sommer 1930 nahmen die Brüder Schelenz die „Personen- und Wagenfähre Oberhavel“ in Betrieb. Der Fahrpreis betrug 1933 10 Pfennig tagsüber und 30 Pfennige nachts pro Person bzw. 1,20 Mark am Tage und 3 Mark in der Nacht für ein Zweigespann.

Bis zur Einstellung des Betriebes aufgrund des zweiten Weltkrieges gab es von 1935-1937 bereits eine Betriebsunterbrechung wegen zu geringer Nachfrage. Aus gleichem Grunde wollte Richard Zieckow, der ehemalige Fährmann der Brüder Schelenz, der den Betrieb inzwischen übernommen hatte den Fährverkehr nicht wieder aufnehmen.

Erst im August 1961 nahm Karl Kittel mit seiner 18 Meter-Autofähre „Hol Über“ für 6 Autos den Fährverkehr wieder auf.

Karl Kittel verstarb ein Jahr später, sodass der Ostpreuße Wolfgang Burchardi senior, der vor dem Krieg eine Fähre auf der Memel betrieb, die Firma übernahm. Sein Sohn löste den Vater 1970 als Fährmann ab und ließ 1977 von seinem Bruder ein neues Boot namens „Hol Über II“ bauen. Die erste „Hol Über“ lag noch 1986 als Wohnschiff im Teltowkanal an der Steglitzer Albrechtstraße.  Im Juni 1986 nahm dann auch das dritte Schiff „Hol Über III“ seinen Dienst auf.