Fußgängerzone Tegel
1908 eröffnete Oswald Prenzel auf einem staubigen Weg in Richtung Wittenau einen Marktplatz unter freiem Himmel. Den ersten Weltkrieg überstand man gut, der zweite machte alles wieder zunichte. Nach dem Wiederaufbau in den 1950er Jahren fand der Markt schließlich überdacht statt. Nach dem Tod des Gründers übernahm Sohn Walter Prenzel die Leitung, der einen vollständigen Hallenneubau realisierte. Bis zum Beginn der Umbaumaßnahmen in 2016 haftete der Halle ein ungemütlicher 70er-Jahre-Flair an, was die wenigsten Kunden aber wirklich störte. Die Markthalle war von Beginn an beliebter Treffpunkt bei den Anwohnern, mit ihrem Angebot jedoch auch über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt.
Das Tegel-Center an der späteren Fußgängerzone Gorkistraße entstand ab Ende 1969. Der erste Gebäudeteil nördlich an der Buddestraße Ecke Gorkistraße mit dem Hochhaus entstand unter anderem auf dem Gelände des Wochenmarktes. Der südliche Teil entstand in der Gorkistraße und erstreckte sich bis zur Grußdorfstraße. Der Gebäudekomplex, bei dem beide Gebäudeteile mit einer Brücke verbunden waren wurde im Oktober 1972 eröffnet. Die 30.000 qm Nutzfläche boten Platz für 100 Geschäfte mit rund 1.400 laufenden Meter Schaufensterfront.
Das Bezirksamt baute 1978 den etwa 250 Meter langen Abschnitt der Gorkistraße zwischen Berliner Straße und Buddestraße zu einer Fußgängerzone um, die nach dem russischen Schriftsteller Maxim Gorki benannt wurde.
In 2016 begann die HGHI Holding GmbH mit der Modernisierung der Fußgängerzone mit einem Volumen von insgesamt 250.000.000 €. Das Projekt soll zur Attraktivitätssteigerung des Berliner Nordens beitragen. Neben Einkaufsmöglichkeiten sind auch Bürogebäude mit einer Nutzungsfläche von 28.000 m² im Bau. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Projektentwicklung ist die Neugestaltung der traditionsreichen Markthalle, mit ihrer mehr als 100-jährigen Geschichte. Die Wahrung der langjährigen Tradition sowie die gleichzeitige Schaffung eines modernen und zeitgemäßen Ambientes haben bei den Umbaumaßnahmen höchste Priorität.
Das Projekt ist bundesweit einer der ersten zentralen Refurbishments einer kompletten Einkaufsstraße. Die Revitalisierungspläne beinhalten eine grundlegend neu gestaltete Shopping- und Erlebniswelt mit der Vergrößerung der Einzelhandels- und Büroflächen. Das Herzstück der neuen Fußgängerzone ist eine vollständig neu gestaltete Natursteinfassade samt Fassadenrelief, welche zum einen an die vorhandene Bausubstanz angebaut, zum anderen als Neukonstruktion errichtet wird.