Hermsdorfer See


Hermsdorfer See

Der Hermsdorfer See entstand durch den mittelalterlichen Mühlenstau im alten Dorfkern Hermsdorfs. Er diente den am See lebenden Menschen frühzeitig als wichtige Quelle für Fische und Schilfrohr und die feuchten Wiesen wurden als Weideland genutzt.

Die benachbarten Orte Hermsdorf und Lübars stritten sich bis in das beginnende 17. Jahrhundert aufgrund eines Lehensbriefes um den See. 1622 erfolgte ein Vergleich, der dem Hermsdorfer Gutsherrn Sigismund von Goetze das Besitztum zusprach. Die Lübarser Fischer holten sich aber weiterhin Fische aus dem Hermsdorfer See, sodass es ständig Beschwerden und Auseinandersetzungen gab. Erst Ende des 18. Jahrhunderts begann mit der Teilung des Sees ein friedlicheres Dasein. In einem inzwischen verlandeten Teil des Sees befanden sich im 18. Jahrhundert die Inseln Großer Werder und Kleiner Werder.

Durch die wechselvolle Geschichte des Moores mit Entwässerungsphasen, sind verfügbare Nährstoffe im Boden freigesetzt worden. Gehölze wanderten zwischen den 1950er Jahren und ca. 2000 ins Moorzentrum und ließen einen Bruchwald entstehen.

Die langgestreckte Form des Sees mit einer Größe von 5,6 ha wurde Anfang der 1950er Jahre durch Ausbaggerung von Niederungen am Tegeler Fließ neu hergestellt. In den Hermsdorfer See münden drei weitere Gräben und eine Leitung aus der Regenwasserkanalisation ein.

Durch natürliche Prozesse sowie durch Sedimente, die mit den Zuflüssen eingetragen werden, ist der Hermsdorfer See in großen Teilen verlandet und soll noch in 2021 entschlammt werden.