Frohnau Nturschutzturm

Naturschutzturm am Mauerweg

Der Naturschutzturm in Bergfelde ist eine von vier noch erhaltenen Führungsstellen der Grenztruppen der ehemaligen DDR und ist seit 2009 als Baudenkmal geschützt. Mit Errichtung und Ausbau der Sperranlagen an der Innerdeutschen Grenze waren Beobachtungstürme oder Grenztürme ein wichtiger Bestandteil des Grenzsicherungssystems. Die Türme dieser Art dienten hauptsächlich dazu, die Flucht von DDR-Bürgern zu verhindern und befanden sich meistens unmittelbar hinter den vordersten Grenzanlagen (Grenzzaun oder Grenzmauer). Die ursprünglich aus Holz errichteten Beobachtungstürme wurden ab etwa 1969 durch Betontürme ersetzt. 

Die ehemalige Grenze zwischen dem Bezirk Potsdam der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und West-Berlin verlief im Bereich zwischen Bergfelde und Berlin-Frohnau durch ein Waldstück. Dieser Abschnitt wurde als Teil der Grenze zwischen der Viermächte-Stadt Berlin und der DDR bereits 1952 geschlossen. Ab 1961 wurde der Grenzstreifen mit technischen Sperranlagen als Teil der Berliner Mauer ausgebaut. Die in den 1980er Jahren errichtete „Führungsstelle“ diente der Grenzüberwachung und zugleich als Kontrollstelle für weitere Beobachtungstürme, die durchschnittlich alle 500 Meter im Grenzstreifen standen. Eine „Führungsstelle“ war mit drei Grenzsoldaten und einem Offizier besetzt und verfügte über eine Arrestzelle für „Grenzverletzer“.

Nach der Öffnung der Grenze im Herbst 1989 und dem anschließenden Abbau der Grenzanlagen, wurden auch die meisten der 302 Beobachtungstürme abgerissen. Am 25. Juni 1990 wurde die Führungsstelle Bergfelde an Vertreter der Deutschen Waldjugend übergeben und als Naturschutzturm für Zwecke des Naturschutzes hergerichtet.

Das Gelände rund um den Naturschutzturm steht seit 1990 für Kitas, Schulen und andere Bildungsträger offen, die sich über Natur und Geschichte informieren möchten. Darüber hinaus gibt es das Angebot für interessierte Gruppen, Führungen am Turm und im Gelände, in das nahe gelegene Landschaftsschutzgebiet Treugraben, zum Moor, in die Heide oder zum Hubertussee wahrzunehmen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollen hier für den Wald und die Naturzusammenhänge begeistert und deren Bedeutung für den natürlichen Kreislauf erläutert werden, um ein umweltgerechtes Verhalten zu fördern.