Poloplatz Frohnau
Nördlich des Ludwig-Lesser-Parks befindet sich der ursprünglich von Lesser als Freizeit- und Erholungspark geplante Poloplatz. Die charakteristische ovale Rasenfläche mit den Stallungen und der umsäumenden Kastanienallee wurde im Jahr 1913 mit einem Turnier eingeweiht und beheimatete viele Jahre den Berliner Polo-Club.
Der Platz wurde von 1913 bis 1932 zum Polospielen genutzt. Während der Weimarer Republik war der Polosport eine olympische Disziplin. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmte das französische Militär den Poloplatz als „Centre Hippique“ und veranstaltete hier Pferderennen.
Nach dem Krieg war der Poloplatz Heimat für verschiedene Reitvereine bis schließlich in den 60er Jahren der Frohnauer Reitclub einzog. Mitglieder des Frohnauer Reitclubs waren vor allem Dressur- und Springreiter. Jährliches Highlight war das bis 2009 vom FRC veranstaltete Dressurfestival, auf dem sich die besten Dressurreiter Deutschlands trafen. 2008 und 2009 war der Poloplatz zudem Austragungsort der Deutschen Meisterschaft der Dressurreiter mit Handicap.
Seit 2005 ist zusätzlich die Reitschule der Stiftung Synanon am Poloplatz ansässig. Aufgabe von Synanon ist es, hilfesuchenden süchtigen Menschen Zuflucht vor ihrer Sucht zu geben, sie in die Synanon-Gemeinschaft aufzunehmen, ihnen ein Zuhause zu bieten und die Möglichkeit, ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben ohne Suchtmittel und ohne Kriminalität zu erlernen.
Die Arbeit mit Pferden, die bei der Rehabilitierung von süchtigen Menschen als ein heilendes Moment anerkannt ist, soll Synanon-Bewohnern bei der Wiedererlangung ihres Selbstbewusstseins, ihres Körpergefühls und ihres Sozialverhaltens helfen und dazu beitragen, Lebensängste und Depressionen zu mildern.
Geplant ist die Errichtung eines Reittherapiezentrums, das nicht nur von Synanon-Bewohnern, sondern auch von süchtigen Menschen anderer Suchthilfeeinrichtungen wie auch von körperlich und geistig behinderten Menschen besucht werden kann.