Strandbad Tegelsee
Die Landgemeinde Tegel richtete um 1920, kurz vor ihrem Aufgehen in Groß-Berlin ein Freibad auf dem Forstpachtgelände an der Scharfenberger Enge des Tegeler Sees ein. Um 1932 eröffnete die Stadt Berlin hier nach Aufschüttung des Sandstrandes das von dem Pächter Paul Willmer betriebene Strandbad Tegel neu. Das Strandbad liegt am Westufer des Tegeler Sees im Tegeler Forst, gegenüber der Insel Lindwerder und zwischen der Halbinsel Reiherwerder im Norden und Tegelort im Süden. Das Wasserschutzgebiet mit seinem Artenreichtum und altem Baumbestand ist ein Schatz der Natur, das diesen Standort einzigartig macht.
Im Lauf der Jahre wurden Rutschen, eine Bade-Insel und ein Sprungturm mit Ein- und Drei-Meter-Plattformen errichtet. An Land lockten die Betreiber mit einem Beachvolleyballplatz, Tischtennisplatten und einen Spielplatz mit Wippe und Klettergerüst, Strandkörbe, kalte Duschen, Toiletten, Imbiss und Restaurant.
Seit 1996 wird das Bad von den Berliner Bäderbetrieben verwaltet. Einige Pächter konnten neben den Betriebs- und Instandhaltungskosten die notwendigen Sanierungsinvestitionen nicht aufbringen bzw. gerieten darüber mit den Bäderbetrieben in Rechtsstreit. Nach einigen Sondergenehmigungen wurde das Bad in 2016 geschlossen.
Vier Jahr nach dem Erlöschen der Betriebsgenehmigung für das Bad, wurde mit dem Neue Nachbarschaft/ Moabit e.V. ein neuer Betreiber gefunden, dem ein Erbbaurecht über 40 Jahre zugesichert wurde. Neben dem Badebetrieb will der Betreiber hier ein Zentrum für Erholung und Kultur einrichten.
Das Betriebskonzept wurde grundlegend verändert, Gemeinnützigkeit, Jugendarbeit, Erholung und Kultur stehen nun im Vordergrund.