Villa Erich-Kästner 1

 

 

Villa Erich Kästner / Villa am Waldsee

Emil Erich Kästner war ein deutscher Schriftsteller, Publizist, Drehbuchautor und Kabarettdichter.  Populär machten ihn vor allem seine Kinderbücher wie Emil und die Detektive (1929), Pünktchen und Anton (1931), Das fliegende Klassenzimmer (1933) und Das doppelte Lottchen (1949) sowie seine mal nachdenklich, mal humoristisch, oft satirisch formulierten gesellschafts- und zeitkritischen Gedichte, Epigramme und Aphorismen. Eine seiner bekanntesten Lyrik-Sammlungen erschien erstmals 1936 im Schweizer Atrium Verlag unter dem Titel Doktor Erich Kästners Lyrische Hausapotheke. Nach Beginn der nationalsozialistischen Diktatur war er einer der wenigen intellektuellen und zugleich prominenten Gegner des Nationalsozialismus, die in Deutschland blieben, obwohl seine Werke zur Liste der im Mai 1933 als „undeutsch“ diffamierten verbrannten Bücher zählten und im Herrschaftsbereich des NS-Regimes verboten wurden.

Von 1966 bis 1969 lebte Erich Kästner (* 23. Februar 1899 in Dresden; † 29. Juli 1974 in München) in der schönen Villa am Waldsee in der Parkstraße 3a in Hermsdorf. Kästner wollte sich verpflichten, jeweils vier Wochen in Berlin und vier Wochen in München zu leben. Sein Sohn Thomas besuchte die Fließtalschule, in der sich heute das Reinickendorfer Heimatmuseum befindet. Auch wenn Kästner Ende der 60er nur knapp fünf Jahre in Hermsdorf gelebt hat und in diesen wohl nicht mit häufiger Anwesenheit glänzte, so kann man sich doch vorstellen, dass sich der gebürtige Dresdner heimisch gefühlt haben dürfte. Denn hier scheinen die Uhren – damals wie heute – ein wenig langsamer zu ticken.

Der Frauenfreund Kästner blieb immer unverheiratet und war nie nur für eine Frau eingenommen. Seine Biographen suchten die Gründe dafür unter anderem in seinem fast ungesund engen Verhältnis zur dominanten Mutter.

 

Der in der Nachkriegszeit vor allem durch seine Kinder- und Jugendbücher bekannte Autor, der jeden Brief an die Mutter mit „Dein oller Junge“ unterzeichnete, starb am 29. Juli 1974 in München an Speiseröhrenkrebs.