Wasserbüffel Tegeler Fließ 1


Wasserbüffel am Tegeler Fließ

Das Tegeler Fließ entstand aus einer Schmelzwasserrinne eines Gletschers während der letzten Eiszeit. Hier wurden auch die ältesten Spuren von Menschen in Berlin gefunden. Es war überwiegend Handwerk angesiedelt, welches sich am Wasser orientiert, zum Beispiel Mühlen, Torfstechereien und Ziegeleien. Während der innerdeutschen Trennung verlief hier die Grenze an die heute der gut ausgebaute Berliner Mauerweg erinnert.

In 1995 wurde das Tegeler Fließ als Fauna-Flora-Habitat festgelegt. Dies ist die höchste Einstufung, die ein Naturschutzgebiet haben kann. Das Fließtal ist eine Überschwemmungswiesenlandschaft, in der zur Pflege spezielle Maschinen aufgrund der zu nassen Flächen verwendet werden mussten. Da normale Maschinen in den Sumpfbereichen einsinken würden, mussten diese mit großen Raupen ausgestattet werden, die jedoch sehr teuer waren. Der jährliche Einsatz dieser Maschinen verursachte hohe Kosten. Aus diesem Grund wurden die Wasserbüffel als Alternative in Europa angesiedelt.

Wasserbüffel können sich gut an nasse Bereiche anpassen. Seit Mai 1995 bewohnen Wasserbüffel zur Pflege des Areals das Gebiet. 12 Exemplare der Tiere grasen auf den Sumpfgrasflächen, einem 19 Hektar großen umzäunten Gebiet zwischen der Egidybrücke im Süden und den nördlichen Niedermoorwiesen. Da das Tegeler Fließ ein komplexes Habitat ist, passen die Wasserbüffel perfekt in dieses Gebiet. Des Weiteren fressen sie geringwertiges Futter wie Seggen und Schilf, die häufig an nassen und feuchten Standorten aufzufinden sind.

Da das Tegeler Fließ ein Niedermoorgebiet ist, ist es auch Heimat von vielen anderen Tieren. Vor allem Insekten lieben diese Gegend und so gibt es hier viele Libellen, Bienen, Hummeln, aber auch viele Schmetterlingsarten. Im Bach selbst leben derzeit 17 verschiedene Fischarten sowie 11 verschiedene Amphibien- und Reptilien-Arten. Auch viele Vogelarten sind hier vertreten.

Die Beobachtungspunkte, von denen man aus die Wasserbüffel im Tegeler Fließ sehen kann, sind gekennzeichnet. Im Winter sind die Tiere jedoch im Stall.